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Golden Pixel Award
Internationaler Mediengestaltungspreis
für Günter Kassegger

 

Mit einer verblüffenden Plakatlösung für ein Architekturbüro überzeugte der Gestalter eine hochkarätige Jury. Unter dem Vorsitz des italienischen Designgurus Renzo di Renzo von Benetton wurde das Poster aus über
100 eingereichten Arbeiten ausgewählt und prämiert. Der Preis wird jährlich vom Verein »Forschung für die graphischen Medien« in Wien verliehen.

  

Foto:
Georg Affare, Altach

Golden Pixel Award
International Media Design Prize
for Günter Kassegger

 

The designer convinced a distinguished jury with a amazing poster solution for Swiss architects. Under the chairmanship of the Italian design guru Renzo di Renzo of Benetton, the poster was selected and awarded from over 100 submissions. The prize is awarded annually by the Association "Research for the graphic media" in Vienna.

  

Foto:
Georg Affare, Altach

 

 

Reaktion auf das Plakat
Au (Schweiz)

 

Sehr geehrte Herren,

ich fahre täglich an Ihrer Baustelle an der Hauptstraße in Au vorbei. Just vor der Ampel, den die Kinder auf ihrem Schulweg überqueren müssen, steht seit längerem ein Plakat mit einem schwangeren Bauch. Die Idee, einen schwangeren Bauch als „my first housing“ zu nehmen, mag ja einigermaßen nachvollziehbar sein.

Mein Problem ist nun aber, dass ich meist an dem Übergang bei erwähntem Zebrastreifen warten muss (das ist nicht das Problem). Weil das Plakat kurz vor der Kurve steht, komme ich nicht umher, jedesmal die Schamhaare (und das sind nicht nur ?
2 Härchen!!!) der Schwangeren zu sehen. Was nun die Schamhaare (wohlgemerkt: auf Schulweg und dazu genau auf Augenhöhe der Kinder) mit einer neuen Behausung zu tun hat, das ist mir total schleierhaft!

Vielleicht können Sie mir ja da eine gute Begründung sagen, dann fällt mir möglicherweise der mehrmals tägliche Blick auf diese Behaarung nicht mehr so schwer ...

Freundliche Grüße?

Eine e-mail Schreiberin ?
aus Au (Schweiz) 

 

 

 

Antwort von Bettina Gepp
(Geschäftsleitung Novaron)

 

Sehr geehrte Frau ..., 

Wir danken Ihnen für das e-mail, das Sie unserem Baumeister, der F. Finger AG, bezugnehmend auf das Projekt Au, MfH Hauptstraße bzw. das dort angebrachte Plakat geschickt haben. 

Intention dieses Werbe-Sujets war es, einen ironischen, ungewöhnlichen Denkanstoß zum Thema („my first housing“) zu geben. (Vielleicht kennen Sie auch unser Sujet eines im Landen begriffenen UFO’s, das den Titel „Loft coming“ trägt?). 

In der fotografischen Wiedergabe dieses ersten, unerreicht perfekten Heimes sahen wir keinerlei Notwendigkeit zur Retusche, zum Verbergen oder Verstecken der natürlichen Gegebenheiten (diesen Zweck erfüllen die Schamhaare letzten Endes ohnehin). 

Das Sujet spielt nicht mit einer in der Werbebranche allgegenwärtigen Sexiness, sondern will Begriffe wie Geborgenheit oder Heimat versinnbildlichen. Selbstverständlich liegt die Geschmacksfrage – wie bei den meisten Dingen – im Auge der Betrachterin oder des Betrachters. In jedem Fall sind wir aber der Meinung, dass es Kindern nicht schadet, unter diesen Vorzeichen mit Schamhaaren konfrontiert zu werden, die sie – verzeihen Sie – zumindest bis zu einem bestimmten Alter sowieso aus dieser Perspektive wahrnehmen.Wir hoffen, Ihnen mit diesen Ausführungen Ihren Arbeitsweg ein wenig zu erleichtern und dass Sie und unsere Ironie nicht krumm nehmen. Ach ja: Erwähnt sei noch, dass das sogar einen Preis* gewonnen hat. 

 

Schöne Grüße
Bettina Gepp 

 

* Der Golden-Pixel-Award ist die österreichische Auszeichnung für fortschrittliche und innovative Druckprojekte. Die Idee stammt von unserem Grafiker Günter Kassegger. 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Reaction concerning the poster
in Au (Switzerland)

 

Dear  Sirs, 

I drive past your construction site at the main street in Au every day. Right in front of the stoplights - which children need to cross on their way to school - one can see a poster with a pregnant stomach on it. The idea of using a pregnant stomach to emphasize „my first housing“ may sound quite comprehensible at first. 

However, the problem I have is that I usually have to wait at the zebra crossing, which is not the actual problem. Due to the fact that the poster has been placed right in front of the curve I can´t help but see the pubic hairs (and these are not just two hairs!!!) of the pregnant woman. I simply cannot see any connection between pubic hairs (mind you: on a child´s way to school and placed exactly at the same eye level as that of a child) and a new housing! 

Maybe you could give me a good reason, then it might not be so difficult for me to have to see these private hairs everyday – several times a day… 

 

Yours sincerely, 
An email writer from
Au / Switzerland

  

 

Response from Bettina Gepp
(Management Novaron)

 

Dear Mrs…,
 

Thank you for your email that you sent to our construction manager F. Finger AG regarding the project i.e. the set-up poster in Au, at the MFH Hauptstraße. 

The intention concerning this advertisement was to create an ironical, unusual thought to the subject („my first housing“). (Do you also happen to know our advertisement that shows a landing UFO with the title „Loft coming“?). 

We do not see a necessity in the photografic display of our first perfect housing to hide any natural occurrences (the pubic hairs have this function). This subject does not have the usual sexiness, which is common  in the advertising branch, as a goal. Its aim is rather to display terms such as security or a home. Of course, tastes differ – as in most things – according to  the eye of the viewer. We are, at any rate, of the opinion  that children are not harmed when being confronted with pubic hairs under these circumstances which they – I apologize –  perceive up to a certain age from this perspective anyway. 

We hope to have been able to help you somewhat on your way to work and that you won´t take our irony negatively. By the way, I would like to mention that it has even won a prize*. 

 

Best greetings, 
Bettina Gepp 

 

*The Golden-Pixel-Award ist the Austrian award for progressive and innovative printing projects.
This idea was taken by our graphic designer Günter Kassegger.

 

 

 

 

 

 

 

 

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